Dr. Markus Höhne

Dr. Markus Höhne

Wiss. Mitarbeiter

Ethnologie
Institutsgebäude
Schillerstraße 6, Raum 402
04109 Leipzig

Telefon: +49 341 97-37226

Kurzprofil

Markus Virgil Hoehne ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethnologie der Universität Leipzig. Sein Habilitationsprojekt beschäftigt sich mit "Forensischer Anthropologie in kulturellen Kontexten in Somaliland und Peru". Im Jahr 2011 schloss er seine Promotion zu Identität und Konflit in Nordsomalia an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg (gefördert durch das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle/Saale) ab. Zwischen 2008 und 2011 arbeitete er in einem Drittmittelprojekt zu "Diasporas for Peace in the Horn of Africa". Zudem leitete er 2011 bis 2013 ein Drittmittelprojekt zu "Transitional justice in protracted conflict" (mit Fokus auf das Horn von Afrika). Neben Lehre und Forschung ist er auch als Experte für NGOs und vor Gericht tätig. Seit 2002 hat er zahlreiche wissenschaftliche Beiträge publiziert. Er ist der Autor von "Between Somaliland and Puntland: Marginalization, militarization and conficting  political visions" (London: RVI 2015).

Berufliche Laufbahn

  • 05/2008 - 10/2009
    Koordinator eines Forschungs-Clusters im ERC-Projekt "Diasporas for Peace in the Horn of Africa" (inklusive 6 Monate Feldforschung in Somaliland)
  • seit 01/2010
    Unabhängiger Experte für Gerichte in Asylfällen (Somalia betreffend) und Berater für NGOs und internationale Organisationen im Kontext von Friedensbildungsprojekten in Somalia
  • 10/2011 - 09/2013
    Leitung des Projekts “Transitional justice in protracted conflict" mit Fokus auf das Horn von Afrika, gefördert von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (inklusive 3 Monate Feldforschung in Kenia und Somaliland)
  • seit 10/2013
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethnologie der Universität Leipzig (Tätigkeiten in Lehre, Verwaltung und Forschung in Somaliland, Peru, USA und Deutschland)
  • seit 02/2017
    Touristenführer für Kleingruppen in Somaliland (inklusive Reiseplanung, Logistik und Sicherheit)

Ausbildung

  • 10/1995 - 02/2002
    Magisterstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Hauptfach: Ethnologie; Nebenfächer: Mittelalterliche Geschichte und Völkerrecht)
  • 03/2003 - 08/2006
    Doktorand am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung (inklusive 15 Monate Feldforschung in Nordsomalia)
  • 02/2007 - 01/2008
    "Writing-up"-Stipendium der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
  • 07/2011
    Verteidigung der Dissertation

Die Forschungsinteressen von Markus Virgil Hoehne beziehen sich auf Konflikt, Konfliktbeilegung, Identität, Staatsbildung, Krieg, Gewalt, Trauma, Vergangenheitsaufarbeitung, forensische Anthropologie, Diaspora und Transnationalismus, Grenzen, Forschungsmethoden sowie Ethik der Forschung. Regional konzentriert sich seine Arbeit auf das Horn von Afrika (insbesondere Somalia), Peru und Deutschland. In seiner Dissertation hat er zu Identität und Konflikt in Nordsomalia geforscht. Basierend auf einer multi-lokalen langzeitforschung arbeitete er heraus, wie sich Individuen und Gruppen in Situationen eskalierender Gewalt positionieren und welche Folgen das für Staatsbildungsprozesse in der Region hat.

Sein aktuelles Forschungsprojekt untersucht forensisch-anthropologische Arbeit in unterschieldichen kulturellen Kontexten. Im Rahmen einer multisited-ethnography folgt er einem Team forensischer Anthropologen aus Peru, die sowohl im Andenhochland als auch in Somaliland Massengräber exhumieren und menschliche Überreste analysieren. Ziel der Forschung ist, zu verstehen, wie Menschen an verschiedenen Orten auf diese Interventionen in hochsensiblen kulturellen Bereichen (Tod, Beerdigung, Jenseitsvorstellungen) reagieren und welche politisch-ökonomischen Überlegungen der Arbeit der Forensiker auf nationaler und internationaler Ebene zu Grunde liegen. Zudem ist Markus Virgil Hoehne in ein längerfristiges studentisches Forschungsprojekt zur Situation von Somalis in Deutschland involviert.


  • Grundlagenstudie zur Situation und den Erfahrungen somalischer MigrantInnen in Deutschland
    Höhne, Markus
    Laufzeit: 05.2017 – 03.2020
    Mittelgeber: Fördergesellschaften
    Beteiligte Organisationseinheiten der UL: Ethnologie
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  • Forensische Anthropologie in unterschiedlichen kulturellen Kontexten: Exhumierung von Massengräbern und Erinnerungsarbeit im Rahmen der Vergangenheitsaufarbeitung in Peru und Somaliland
    Höhne, Markus
    Laufzeit: 01.2015 – laufend
    Mittelgeber: Stiftungen Inland; Andere ausländische öffentliche Forschungsförderer
    Beteiligte Organisationseinheiten der UL: Ethnologie
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weitere Forschungsprojekte

  • Zenker, O.; Höhne, M. (Hrsg.)
    The State and the Paradox of Customary Law in Africa
    London: Routledge. 2018.
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  • Höhne, M.; Bedoya Sánchez, S.
    ‘Forensic Fetishism’ and human rights after violent conflict: uncovering Somaliland’s troubled past
    In: Seidel, K.; Elliesie, H. (Hrsg.)
    Normative spaces and legal dynamics in Africa. London and New York: Routledge. 2020. S. 19–40.
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  • Höhne, M.; Gabbert, E. C.; Eidson, J. (Hrsg.)
    Dynamics of indentification and conflict: Anthropological encounters
    New York: Berghahn. 2022.
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  • Höhne, M.; Gaas, M. H.
    Political Islam in Somalia: From underground movements to the rise and continued resilience of Al Shabaab
    In: Bach, J.-N. (Hrsg.)
    Routledge Handbook of the Horn of Africa. 2022. S. 411–427.
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  • Höhne, M.; Scharrer, T.
    Balancing inclusion and exclusion among Somali migrants in Germany
    International Migration. 2023. 61 (3). S. 87–101.
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weitere Publikationen

Markus Virgil Hoehne konnte Erfahrungen in verschiedenen Hochschulsystemen sammeln und unterschiedliche Lehrformate erproben im Rahmen seiner Lehrtätigkeiten in Deutschland, der Schweiz und Somalia; dazu gehören Seminare, Vorlesungen und Lehrforschungsprogramme sowie Kolloquien, Workshops und Summer Schools. In Leipzig ist er umfänglich in die Lehre und studentische Betreuung auf BA- und MA-Niveau eingebunden. Er unterrichtet in Deutsch und Englisch. Er hat Erfahrungen mit kleinen und mittelgroßen Studierendengruppen, mit Kursorganisation in Form wöchentlicher Sitzungen oder Blockseminaren, sowie mit Online-Unterricht. Seine Lehrschwerpunkte sind Methoden der Feldforschung, Politik- und Wirtschaftsethnologie sowei thematische Seminare zu "Aktuellen Themen" (z.B. Ethnologie der Moral, Ethnologie des Todes, Expertise), Migration, Transnationalismus, Vergangenheitsaufarbeitung/transitional justice, Krieg und Konflikt sowie dem Horn von Afrika. Markus Virgil Höhne bemüht sich um Synergien von Lehre und Forschung. In der Lehre greift er an passenden Stellen Themen auf, die mit seiner Forschung in Verbindung stehen, um Studierende in den Prozess der Wissensbildung einzubinden und sie zum eigenen Forschen zu motivieren. Zudem engagiert er sich bei der Durchführung von Lehr-Forschungen und Exkursionen und hat Erasmus-Kooperationen betreut.



  • Methoden der Feldforschung (MA-seminar)

    Das Seminar führt die Studierenden in aktuelle Debatten über anthropologische Methoden ein. Schlüsselthemen sind die Dekolonialisierung von Feldforschung/Ethnologie, Forschungsethik, reflexive Ethnologie und ihre methodischen Implikationen, dialogische Feldforschung, studying-up, multisited und stationäre Ethnographie, geschlechtsspezifische Fragen und spezifische Methoden (Interviewtechniken, genealogische Methode, case-studies usw.).



  • Wirtschaft und Politik (BA-Vorlesung und Seminar)

    Dieses Modul diskutiert Fragen nach Macht, Herrschaft, Autorität aber auch den Austausch und den Konsum von Dingen. Es geht darum, wie Menschen ihr Gemeinwesen organisieren und ihre Existenz sichern. Vorgestellt werden verschiedene theoretische Ansätze, die politisches und wirtschaftliches Handeln erklären. Die Themen reichen von herrschaftsfreien Gesellschaften bis zu Militärinterventionen, von Jagen und Sammeln bis zu Neoliberalismus.

  • Horn von Afrika (BA-Vorlesung und Seminar)

    Das Modul beschäftigt sich mit dem Horn von Afrika und Verbindungen zwischen dieser Region und anderen Weltregionen. Es werden sowohl „Querschnittsthemen“ wie Geographie, Umweltbedingungen und Geschichte wie aktuelle Themen bezüglich sozialer und politischer Dynamiken in und zwischen verschiedenen Ländern (Äthiopien, Eritrea, Somalia) und in globalen Zusammenhängen behandelt.

  • Aktuelle Themen (MA-Seminar)

    Dieses Seminar konzentriert sich auf wichtige und relativ junge Debatten in der Ethnologie. Es behandelt Diskussionen seit etwa 1990. Die Studierenden lernen im Idealfall, Standpunkte für und gegen ein Argument zu vertreten und können auf diese Weise eine Debatte weiterentwickeln. Breite Themen sind "Globalisierung", "Ethnologie des Todes", "Ethnologie der Moral", "Sicherheit, Krieg und Humanitarismus" und "Expertentum".



  • Einführung in die Ethnologie (BA-Vorlesung und Seminar)

    Dieses Modul führt Studierende in die Grundlagen der Ethnologie ein und bietet Training in wichtigen wissenschaftlichen Arbeitstechniken. Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Geschichte der Ethnologie, Theorien der sozialen Praxis, Forschungsmethoden und bietet einen Ausblick auf aktuelle Strömungen im Fach. In der Übung diskutieren Studierende vorlesungsbegleitend einführende ethnologische Texte.


  • Diaspora und Transnationalismus (BA-Seminar)

    Der etablierte Diasporabegriff wurde Anfang der 1990er Jahre hinterfragt. Gleichzeitig begannen Ethnologinnen im Rahmen eines neuen Bewusstseins für internationale und globale Dynamiken mit der Entwicklung des Transnationalismusbegriffs. Im Rahmen neuerer Forschung wurden "Heimat", "Migration", "Integration", "Identität" und "Nation" neu gedacht. Das Seminar führt in Gemeinsamkeiten, Unterschiede und aktuelle Themen der Diaspora- und Transnationalismusforschung ein.